Im Prinzip kann man so ziemlich jedes Stück Glas zu einer Ambrotypie verarbeiten, wichtig ist lediglich, dass die Oberfläche absolut sauber und fettfrei ist. Ist sie das nicht, haftet das Kollodium später nicht auf der Platte und das mühsam erarbeitete Bild löst sich einfach wieder ab.
Um die Platten zu reinigen gibt es verschiedene Methoden. Eine weit verbreitete ist die Reinigung mit einer speziellen "Scheuermilch", bestehend aus Wasser, Ethanol und Calciumcarbonat. Leider ist diese Methode mit einer großen Sauerei verbunden, weil nach dem verdunsten von Wasser und Alkohol pulverförmiger Kalk zurückbleibt, der sich leichter im Raum verteilt als man denkt....
Für mich war diese besondere Reinigung aber auch noch nie wirklich notwendig. Ich reinige die Platten immer nur mit warmem Wasser und normalem Fensterreiniger:
Eine wichtige Sache gibt es aber noch zu beachten: Das meistverwendete Glas ist sog. "Floatglas": Dabei wird das geschmolzene Glas auf ein Mecken mit geschmolzenem Zinn gegossen, wodurch sich Glas wie ein Ölfilm ausbreitet und gleichmäßig verteilt - eine große Glasplatte entsteht. Bei diesem Prozess ist also eine Seite der Glasplatte in Berührung mit dem Zinn, wohingegen die andere mit der Umgebungsluft des Ofens in Berührung kommt. Das wiederum beeinflusst die Oberflächenbeschaffenheit des Glases: Nach der Reinigung der Glasplatte stellt man fest, dass das Wasser auf einer Seite die Glasplatte gleichmäßig benetzt, wohingegen es auf der anderen Seite einfach abperlt:
Ich weiß nicht genau wie dieser Effekt zustande kommt, jedoch glaube ich dass durch den Kontakt des heißen Glases mit der Umgebungsluft geringfügige Verunreinigungen in die Glasoberfläche eingebrannt werden, die die Benetzung des Glases mit Wasser verhindern.
Man sollte daher immer testen, welche Seite der Glasplatte benetzt wird, und dann auch diese Seite für die Beschichtung verwenden !
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